Dieter Flögel

Dieter Flögel
Zur Person
Geburtsdatum 25. September 1953
Sterbedatum 26. Januar 2022
Nation Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland
Disziplin Straße
Karriereende 1984
Letzte Aktualisierung: 28. Januar 2022

Dieter Flögel (* 25. September 1953 in Hafenlohr; † 26. Januar 2022[1] in Erlangen[2]) war ein deutscher Radrennfahrer und nationaler Meister im Radsport.

Sportliche Laufbahn

Flögel startete seit 1975 für den Verein RSG Franken Katzwang (ab 1980 RSG Hercules Nürnberg). Bei den Deutschen Meisterschaften im Mannschaftszeitfahren 1975 hatte er mit dem Gewinn der Bronzemedaille mit seinem Verein einen ersten Erfolg. In dieser Disziplin feierte er auch mit dem Gewinn des nationalen Titels 1979 und 1980 erste Meisterehren. Allerdings wurde der Mannschaft von 1980 der Titel wegen eines positiven Dopingtestes aberkannt und der Titel blieb vakant. Weitere Medaillen in dieser Disziplin kamen hinzu: Silber 1982 und 1983, Bronze 1978. Sein bedeutendster Erfolg wurde 1983 der Gewinn der deutschen Meisterschaft im Straßenrennen. Sein Debüt in der Nationalmannschaft gab er 1976 mit dem Start bei der Polen-Rundfahrt. Danach wurde er bis 1984 vielfach für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bei Landesrundfahrten eingesetzt. Dabei ragte sein siebenter Platz in der Österreich-Rundfahrt 1978 heraus. Er gehörte auch zum Aufgebot des BDR bei der Internationalen Friedensfahrt 1977, die er auf Platz 68 beendete.[3] In jenem Jahr startete er auch im Einzelrennen bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften der Amateure, schied allerdings aus. Besser schnitt er 1981 ab, als er hervorragender Fünfter wurde. Auch in Eintagesrennen konnte Flögel überzeugen. Er gewann 1976 Rund um Essen, ein Jahr später Rund um Frankfurt[4] und viele weitere Rennen. Ende 1984 beendete er seine Laufbahn als Straßenfahrer.[5] Später versuchte er sich nochmals als Steher und konnte 1987 den Endlauf der Deutschen Meisterschaft erreichen. Flögel gehörte zu den Nürnberger „Rebellen“.[6] Als er sowie Friedrich von Loeffelholz und Dieter Burkhardt sich 1980 als Mitglieder der RSG Hercules weigerten, statt der eigenen Räder die vom Verband geforderten Peugeot-Maschinen zu fahren, wurden sie von der Olympiavorbereitung und aus der Nationalmannschaft suspendiert und galten seitdem als „die Rebellen“.[5][7]

Nach dem aktiven Radsport

1984 beendete Dieter Flögel nach rund 200 Siegen seine erfolgreiche Radsport-Karriere. Bis 1988 nahm er noch an Steherrennen und an kleineren Radrennen teil. Dem Radsport blieb er auch danach verbunden durch seine Mitarbeit in der Organisation und Leitung der RSG Nürnberg, später beim Team Nürnberger sowie als Rennleiter beim Radrennen „Rund um die Nürnberger Altstadt“.[8]

Flögel, der zuletzt in Bubenreuth bei Erlangen lebte, starb im Alter von 68 Jahren an den Folgen einer Herzerkrankung im Universitätsklinikum Erlangen.[2]

  • Dieter Flögel in der Datenbank von Radsportseiten.net

Einzelnachweise

  1. Trauer um Dieter Flögel. In: bdr-medienservice.de. Abgerufen am 27. Januar 2022. 
  2. a b Andreas Pöllinger: Kompromissloser Rad-Rebell: Er machte Nürnberg erfolgreich. In: nordbayern.de. 28. Januar 2022, abgerufen am 28. Januar 2022. 
  3. Maik Märtin: 50 Jahre Course de la Paix. Agentur Construct, Leipzig 1998, S. 236. 
  4. Rene Jacobs u. a. (Hrsg.): Velo. Dendermonde 1978, S. 144. 
  5. a b Radsport Burkhardt. Abgerufen am 15. September 2019. 
  6. "Rebellen" im Radsport. Abgerufen am 27. Februar 2023. 
  7. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 45-46/1980. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1980. 
  8. Manfred Marr: Der Bayerische Radsportverband trauert um Dieter Flögel. In: bayerischer-radsportverband.de. 28. Januar 2022, abgerufen am 28. Januar 2022. 

1920 Hermann Katzensteiner | 1921, 1922 Matthias Schlembach | 1923 Otto Papenfuß | 1924 Erich Möller | 1925 Hans Hundertmarck | 1926 Alfred Schmidt | 1927 Heinrich Kessmeier | 1928 Karl Koch | 1929 Rudolf Risch | 1930 Willi Hoffmann | 1931 August Brandes | 1932, 1936, 1937 Fritz Scheller | 1933 Jupp Arents | 1934 Sebastian Krückl | 1935 Berthold Böhm | 1938 Herbert Schmidt | 1939, 1942 Ludwig Hörmann | 1940 Karl Kittsteiner | 1941 Franz Bronold | 1943 Harry Saager | 1944 Rudi Mirke | 1947 Heinrich Rühl | 1948 Eugen Hasenforther | 1949 Walter Schürmann | 1950 Alois Schmid | 1951 Horst Holzmann | 1952 Walter Becker | 1953 Edi Ziegler | 1954 Paul Maue | 1955 Karl Loy | 1956 Hanns Brinckmann | 1957, 1958 Friedhelm Fischerkeller | 1959 Günter Tüller | 1960 Klaus Nadler | 1961 Karl-Heinz Kunde | 1962, 1963 Winfried Bölke | 1964 Jürgen Goletz | 1965 Wilfried Peffgen | 1966 Paul Unterkircher | 1967 Jürgen Walter | 1968 Burkhard Ebert | 1969 Michael Bittner | 1970 Erwin Derlick | 1971 Dieter Leitner | 1972 Alfred Gaida | 1973 Burckhard Bremer | 1974, 1976 Klaus-Peter Thaler | 1975, 1977 Wilfried Trott | 1978 Friedrich von Loeffelholz | 1979 Peter Kehl | 1980 Hans Neumayer | 1981 Reimund Dietzen | 1982 Dieter Burkhardt | 1983 Dieter Flögel | 1984 Thomas Freienstein | 1985 Michael Schenk | 1986 Werner Stauff | 1987 Hartmut Bölts | 1988 Bernd Gröne | 1989 Uwe Winter | 1990 Gerhard Dummert | 1991 Steffen Rein | 1992 Stephan Gottschling | 1993 Bert Dietz | 1994 Dirk Baldinger

Nach 1994 wurde die Trennung zwischen Amateuren und Profis aufgehoben, weitere Resultate → Deutsche Meister im Straßenrennen (Elite)

Deutsche Meister im Mannschaftszeitfahren (Amateure)

1906 Gehrt, Schröder, Reich, Bachmann, Stapelberg, Böhm | 1907 Böhm, Kotsch, Katzer, Tartsch, Zeeh | 1922 Eisinger, Härtl, Schönauer, Steber, Hillinger, Wackerl | 1925 Wemme, Schmidt, Kotsch, Langer, Müller, Rühl | 1927 Stöpel, Ussat, Feder, Litschi, Horn, Hübscher | 1929 Risch/Stache/Grützke/H. Kliemchen | 1933 Bruno Schulze/Rudi Thoß/Fritz Funke/Gerhard Hanke/Hans John/Kurt Hertwig | 1934 Paul Reichel/Friese/Dornberger/Richter | 1940–1947 nicht ausgetragen | 1948 Stubbe/Rühl/Jacoby/Pfannenmüller | 1949, 1950 Wunderlich/E. Ziegler/Popp/Zeissner/Werner Knieß | 1951 Neuser/Schwab/Liebermann/Schnell/Winkelmann | 1952 E. Ziegler/G. Ziegler/Popp/Zeissner | 1953 E. Ziegler/G. Ziegler/Zeissner/Knieß/Vay/Karrlein | 1954 E. Ziegler/G. Ziegler/Knieß/Vay/Karrlein/Schabel | 1955 E. Ziegler/G. Ziegler/Knieß/Becker/Karrlein/Schabel | 1956 E. Ziegler/G. Ziegler/Knieß/Vay/Karrlein/Schabel | 1957 Duschl/Hoffmann/Mehl/Stern/Reusch/Gömmel | 1958 Hoffmann/Mehl/Stern/Duschl/Reusch/Wunderlich | 1959 Bäßler/Raab/A. Ziegler/Popp/Selbmann/Knieß | 1960 Puschel/Alexander/Stolp/Bath | 1961 Rohr/May/Hinschütz/Meindl | 1962 Rohr/Meindl/Mangold/Ruster | 1963 Rohr/May/Mangold/Meindl | 1964, 1965 Löschke/Ebert/Stolp/Tiedtke | 1966 Tschan/Ruster/Jourdan/Oleknavicius | 1967 Löschke/Ebert/Stolp/Tiedtke/Lindow | 1968 Tschan/Walter/Leitner/Oleknavicius | 1969 Tschan/Rösler/Jourdan/Oleknavicius | 1970 Kraft/Mücke/Becker/Podbielski | 1971 Flachs/Koslar/Leitner/Kuhn | 1972 Becker/R. Podlesch/Schulz/Oleknavicius | 1973 Bremer/Lindow/Poulain/Seidel | 1974 Oleknavicius/Becker/R. Podlesch/Paltian | 1975 Lutz/Weissinger/Schütz/Colombo | 1976 R. Podlesch/Paltian/Becker/Kassun | 1977 Brehm/Oleknavicius/Weibel/Weis | 1978 Paltian/Kassun/R. Podlesch/K. Podlesch | 1979 Loeffelholz/Burkhardt/Flögel/Münch | 1980 vakant wg. Dopings | 1981 Stauff/Freienstein/Stadler/Wüller | 1982 Gölz/Walczak/Schlapphoff/Weissinger | 1983 Marx/Gölz/Walczak/Schlapphoff | 1984 Bölts/Maue/Schenk/Gröne | 1985 Burkhardt/Freienstein/Knauer/Stauff | 1986 Bölts/Schenk/Maue/Gröne | 1987 Plambeck/Müller/Hillenbrand/Becker | 1988 Christl/Stumpf/Stauff/Wüller | 1989 Echtermann/Egyed/Weida/Zemke | 1990 Dittert/Hernig/Lötzsch/Lahmer | 1991 Blochwitz/Meier/Will/Wolke | 1992 Lehmann/Zemke/Schmidt/Höbel | 1993 Voigt/Schaffrath/Knispel/Morgner | 1994 Rich/Peschel/Steinhauser/Lebsanft

Es sind nur die Ergebnisse ab 1948 aufgeführt. Vorerst zum letzten Mal wurde diese Disziplin 1994 bei deutschen Meisterschaften ausgetragen.

Personendaten
NAME Flögel, Dieter
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radsportler und nationaler Meister im Radsport
GEBURTSDATUM 25. September 1953
GEBURTSORT Hafenlohr
STERBEDATUM 26. Januar 2022
STERBEORT Erlangen