Karoline Seidler-Wranitzky

Karoline Seidler-Wranitzky, geb. Karoline Wranitzky (* 17. Jänner 1795^[1] in Wien; † 4. September 1872^[2] in Berlin) war eine österreichische Opernsängerin (Sopran).

Sie war eine Tochter des Komponisten Anton Wranitzky und die ältere Schwester der Sängerin Anna Kraus-Wranitzky (* 27. August 1801 in Wien; † 23. Juni 1851 in Wiesbaden). Ihr Debüt erfolgte im Privattheater des Fürsten Joseph Lobkowitz. Als der Berliner Geiger Karl August Seidler (* 13. September 1778 in Berlin; † 27. Februar 1840 ebenda) 1811 nach Wien kam, machte sie dessen Bekanntschaft und heiratete ihn 1812. Es folgten Gastspiele in München, Pest und am Wiener Kärntnertor-Theater, wo sie vom 23. Februar 1815 bis 1817 engagiert war.

1816 gastierte sie an der Königlichen Oper in Berlin und erhielt dort anschließend eine dauerhafte Anstellung. Am 3. Juni 1817 gab sie ihr Debüt in Potsdam. Zu den Höhepunkten ihrer Laufbahn gehörte die Verkörperung der Agathe bei der Uraufführung von Carl Maria von Webers Oper Der Freischütz am 18. Juni 1821. Daneben war sie eine geschätzte Konzertsängerin.

1838 nahm sie ihren Abschied von der Bühne. 1847 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des Stern’schen Gesangsvereins.

• Carl von Ledebur: Tonkünstler-Lexicon Berlin’s von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Ludwig Rauh, Berlin 1861, S. 544 f., urn:nbn:de:bvb:12-bsb10931847-2 (Textarchiv – Internet Archive). 
• Constantin von Wurzbach: Wranitzky, Karoline. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 58. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1889, S. 143 (Digitalisat).
• Heinrich Welti: Seidler, Karoline. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 33, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 641 f.
• Katalog der Portrait-Sammlung der k. u. k. General-Intendanz der k. k. Hoftheater. Zugleich ein biographisches Hilfsbuch auf dem Gebiet von Theater und Musik. Zweite Abtheilung. Gruppe IV. Wiener Hoftheater. Wien 1892, S. 354
• Clemens Höslinger: Seidler-Wranitzky, Karoline. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950. Band 12 (Lieferung 56, 2002), S. 132; Digitalisat (PDF).
• Uwe Harten: Wranitzky, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.

1. ↑ Taufbuch - 01-101 | 01., St. Stephan (Stephansdom) | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online. Abgerufen am 30. April 2024. 
2. ↑ Uwe Harten/Christian Fastl, Art. „Wranitzky (Wranizky, Wraniczky, Vranický u. ä.), Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 25. September 2020, abgerufen am 30. April 2024), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e745