Männer ohne Beruf

Film
Titel Männer ohne Beruf
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1929
Länge 121 Minuten
Stab
Regie Harry Piel
Drehbuch Robert Liebmann
Produktion Harry Piel für Ariel-Film, Berlin
Musik Willy Schmidt-Gentner
Kamera Ewald Daub
Gotthardt Wolf
Besetzung
  • Harry Piel: Harry Perol
  • Dary Holm: Madeleine
  • Edith Meinhard: Mado
  • Grana Merita: Liliane
  • Bruno Ziener: Dupont
  • Georg John: Odysseus, der „Künstler“
  • Hans Behal: der „schöne Alfons“
  • Albert Paulig: René Duval
  • Aruth Wartan: José Servantes
  • Olga Limburg: Direktrice
  • Otto Wallburg: Standesbeamter
  • Maria Forescu: Bardame
  • José Davert: „Mann ohne Beruf“
  • Charly Berger: „Mann ohne Beruf“
  • Charles François: „Mann ohne Beruf“

Männer ohne Beruf ist ein deutscher Stummfilm aus dem Jahre 1929 von und mit Harry Piel.

Handlung

Der in Diensten der Pariser Polizei stehende Harry Perol ist auf der Spur eines international agierenden Mädchenhändlerringes. Er lässt sich als englischer Steward auf einem Postschiff einstellen, wo er bald den Südamerikaner José Servantes als Kopf der Bande ausmacht. Harry übergibt bei der Ankunft im Hafen den Oberschurken seinen Kollegen und beschließt, sich in Marseille als Servantes auszugeben, um die Hintermänner erst ausfindig und dann dingfest machen zu können. Durch diese Maskerade lernt er die junge Madeleine kennen, die durch den Servantes-Zulieferer René Duval in die Fänge des Mädchenhändlerringes geraten ist. Die hatte einen (natürlich nicht ernst gemeinten) Heiratsantrag seitens Servantes für voll genommen und ist hocherfreut, in Harry Perol ihren „Zukünftigen“ kennenzulernen.

Duval weiß nicht, wie Servantes aussieht, und zeigt sich daher erfreut, dass er dem ihm unbekannten Bandenchef, nunmehr Harry Perol, seine Aufwartung machen kann. Einige der Mädchenhändler, die sich „Männer ohne Beruf“ nennen, schöpfen jedoch allmählich Verdacht, weil Harry allzu häufig mit der hübschen Madeleine zusammenhockt. Bald aber hat Harry keine Zeit mehr für Süßholzraspeln mit Madeleine, auf die er eine Auge geworfen hat, sondern muss sich darum kümmern, Duval und seinen Leuten, allesamt Zuarbeiter von Servantes, das schmutzige Handwerk zu legen. In Harrys Abwesenheit nutzt ein Bandenmitglied, der „schöne Alfons“, die Gelegenheit, Duval unter Druck zu setzen. Er selbst hat großes Interesse an Madeleine und verlangt von Duval, sie an ihn zu „verkaufen“.

Duval willigt ein, schwärzt Harry vor Madeleine ordentlich an und stellt Alfons als einen wohlhabenden Bankier vor. Madeleine kommen bezüglich Harry/Servantes Zweifel. Sie wendet sich von ihm ab und nolens volens dem schmierigen Alfons zu. Harrys Recherchen haben ihm indes einige Informationen verschafft: Demnächst soll aus Marseille ein Schiff mit einer Reihe von Mädchen zu ihren „Käufern“ ablegen. Harry findet sich rechtzeitig ein, um die Bande auf frischer Tat zu stellen und zu zerschlagen. Madeleine und die anderen Mädchen werden gerettet, und zwischen ihm und seiner Herzdame, die jetzt weiß, dass er grundanständig und ein Polizist ist, ist wieder alles in Ordnung.

Produktionsnotizen und Hintergrund

Männer ohne Beruf wurde im Frühling 1929 in den D.L.S.-Ateliers in Staaken bei Berlin (Studioaufnahmen) und in Marseille (Außenaufnahmen) gedreht und am 15. August 1929 im UFA-Palast am Zoo uraufgeführt. Es war Piels einziger Stummfilm, von dem auch eine Tonfassung angefertigt wurde, deren Uraufführung aber nicht feststellbar ist.

Die Filmbauten entwarf Robert Neppach; Rudolf Sieber, der Ehemann von Marlene Dietrich, assistierte dem Regisseur Piel. Der Däne Eigil Wangøe war Standfotograf.

Kritiken

Siegfried Kracauer meinte: Piel „stellt sich ein Schauspielermilieu aus Zuhältern und Mädchen zusammen, in dem er als Geheimpolizist Lorbeeren pflückt. Ein Kolportagefilm, gewiß, aber er ist mit Geschick gearbeitet und enthält einige nette Unwahrscheinlichkeiten. Zu seinem wesentlichen Verdiensten gehört, daß er sich vor Originalhintergründen entfaltet. Marseille, wie es leibt und lebt, greift überall ein.“[1]

Die Deutsche Zeitung spottete: „Harry Piel ist der selbstloseste Retter in der Not, den man sich denken kann.“[2]

Einzelnachweise

  1. Raca. in Frankfurter Zeitung, vom 25. Oktober 1929, Stadt-Blatt
  2. Deutsche Zeitung, Berlin, Nr. 191 a, vom 16. August 1929
Filme von Harry Piel

Schwarzes Blut (1912) | Dämone der Tiefe (1912) | Der Börsenkönig (1912) | Der Triumph des Todes (1912) | Schatten der Nacht (1912) | Der grüne Teufel (1913) | Der schwarze Pierrot (1913) | Erblich belastet? (1913) | Im Leben verspielt (1913) | Menschen und Masken (1913) | Harakiri (1913) | Die Millionenmine (1913) | Seelenadel (1913) | Die braune Bestie (1914) | Das Abenteuer eines Journalisten (1914) | Das geheimnisvolle Zeichen (1914) | Das Teufelsauge (1914) | Der geheimnisvolle Nachtschatten (1914) | Ein Millionenraub (1914) | Der schwarze Husar (1915) | Der Bär von Baskerville (1915) | Das Geheimnis von D 14 (1915) | Das verschwundene Los (1915) | Die große Wette (1915) | Police Nr. 1111 (1915) | Im Banne der Vergangenheit (1915) | Manya, die Türkin (1915) | Unter heißer Zone (1916) | Das lebende Rätsel (1916) | Das geheimnisvolle Telefon (1916) | Das Schicksal rächt sich (1917) | Zur Strecke gebracht (1917) | Der weiße Schrecken (1917) | Der Sultan von Johore (1917) | Der stumme Zeuge (1917) | Die Abenteuer des Kapitän Hansen (1917) | Um eine Million (1917) | Sein Todfeind (1918) | Das amerikanische Duell (1918) | Das rollende Hotel (1918) | Die Ratte (1918) | Diplomaten (1918) | Die närrische Fabrik (1919) | Die Krone von Palma (1919) | Das Auge des Götzen (1919) | Der Muff (1919) | Der rätselhafte Klub (1919) | Der große Unbekannte (1919) | Der große Coup (1919) | Über den Wolken (1919) | Eine angebrochene Ehe (1919) | Die Geheimnisse des Zirkus Barré (1920) | Der Verächter des Todes (1920) | Die Luftpiraten (1920) | Das fliegende Auto (1920) | Das Gefängnis auf dem Meeresgrunde (1920) | Der Reiter ohne Kopf (1921) | Der Fürst der Berge (1921) | Unus, der Weg in die Welt (1921) | Das verschwundene Haus (1922) | Das schwarze Kuvert (1922) | Rivalen (1923) | Abenteuer einer Nacht (1923) | Menschen und Masken (1923) | Der letzte Kampf (1923) | Sein gefährlichstes Spiel (1923) | Auf gefährlichen Spuren (1924) | Der Mann ohne Nerven (1924) | Schneller als der Tod (1925) | Zigano, der Brigant vom Monte Diavolo (1925) | Abenteuer im Nachtexpreß (1925) | Achtung Harry! Augen auf! (1926) | Der schwarze Pierrot (1926) | Was ist los im Zirkus Beely? (1926) | Sein größter Bluff (1927) | Rätsel einer Nacht (1927) | Bezwinger der 1000 Gefahren (1927) | Seine stärkste Waffe (1928) | Mann gegen Mann (1928) | Die Mitternachts-Taxe (1929) | Sein bester Freund (1929) | Männer ohne Beruf (1929) | Menschen im Feuer (1930) | Achtung! – Auto-Diebe! (1930) | Er oder ich (1930) | Schatten der Unterwelt (1931) | Bobby geht los (1931) | Der Geheimagent (1932) | Das Schiff ohne Hafen (1932) | Jonny stiehlt Europa (1932) | Sprung in den Abgrund (1933) | Ein Unsichtbarer geht durch die Stadt (1933) | Die Welt ohne Maske (1934) | Der Herr der Welt (1934) | Artisten (1935) | Der Dschungel ruft (1935) | 90 Minuten Aufenthalt (1936) | Sein bester Freund (1937) | Der unmögliche Herr Pitt (1938) | Menschen, Tiere, Sensationen (1938) | Panik (1943) | Der Mann im Sattel (1945) | Der Tiger Akbar (1951) | Gesprengte Gitter (1953)