Parachutes

Dieser Artikel behandelt das Debütalbum der Band Coldplay. Für die ehemalige saarländische Post-Hardcore Band siehe The Parachutes.
Parachutes
Studioalbum von Coldplay

Veröffent-
lichung(en)

10. Juli 2000

Aufnahme

November 1999 – Mai 2000

Label(s) Parlophone

Format(e)

CD, LP, MC

Genre(s)

Alternative Rock

Titel (Anzahl)

10

Länge

41:50

Besetzung
  • Guy Berryman: Bass
  • Jonny Buckland: Gitarre
  • Will Champion: Schlagzeug
  • Chris Martin: Gesang, Gitarre, Piano

Produktion

Chris Allison (High Speed), Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin, Ken Nelson

Studio(s)

  • Matrix Wessex Studios, London, England
  • Orinoco Studios London, England
  • Parr Street Studios, Liverpool, England
  • Rockfield Studios, Monmouth, Wales
Chronologie
The Blue Room
(1999)
Parachutes Trouble – Norwegian Live EP
(2001)

Parachutes (englisch für „Fallschirme“) ist das Debütalbum der britischen Pop-Rock-Band Coldplay aus dem Jahr 2000.

Entstehung und Veröffentlichung

Die Erstveröffentlichung von Parachutes erfolgte am 10. Juli 2000 bei Parlophone. Das Album erschien in seiner Originalausführung als CD mit zehn Titeln (Katalognummer: 5277832). Eine Woche später erschien das Album erstmals in einer LP-Ausführung (Katalognummer: 5277831).[1] Der Titel wurde in Frage gestellt, ob das Album nach der erfolgreichen Single Yellow benannt werden sollte, wie Chris Martin in einem Interview mit NME erwähnte.[2]

Ein Großteil des Albums wurde innerhalb von zehn Wochen in den Liverpool Parr Street Studios aufgenommen. Die Aufnahmearbeiten wurden dabei nur von zwei kleineren Touren der Band unterbrochen. Der Song High Speed wurde jedoch nicht in Liverpool, sondern mit dem vorläufigen Produzenten Chris Allison im Sommer 1999 in den Orinoco Studios in London, aufgenommen.[3]

Inhalt und Stil

Coldplay spielen den Song Yellow bei einem ihrer Konzerte

Das Album ist stark vom Alternative Rock geprägt und wird deshalb oft mit der Art-Rock-Band Radiohead aus der Zeit ihrer Alben The Bends (1995) und OK Computer (1997) in Verbindung gebracht. In der Tat wurde angenommen, dass der Erfolg des Albums damit zusammenhing, dass sich einige Anhänger von Radiohead, die auf ihrem vierten Album Kid A (Oktober 2000) sehr stark mit elektronischen Einflüssen experimentierten, von ihrer Band abwendeten und sich der Musik von Coldplay anschlossen.[4]

Die Musik auf Parachutes ist größtenteils ruhig und besonnen, was im starken Kontrast zu den Rockhymnen, die später, vor allem auf dem Album X&Y, die Musik von Coldplay dominierten. Die meisten Lieder, so wie High Speed, We Never Change und auch der Titelsong, sind stark von akustischen Gitarren und Pianomelodien geprägt. Andere Titel wie Shiver und Yellow nutzen elektrische Gitarren.

Spies erregte bei der chinesischen Regierung aufsehen, die das Lied als einen antikommunistischen Song interpretierte. Dies führte dazu, dass das Album in China nicht verkauft werden durfte. Der Gitarrist Jon Buckland bemerkte: „Wir wurden in China wegen des Songs Spies verboten. Sehr seltsam.“[5]

Genauso ausgezeichnet wie die instrumentalen Kompositionen ist Chris Martins Gesang, in dem er oft das Falsett erreicht. Dies ist vor allem im letzten Song des Albums, Everything's Not Lost, der Fall, welcher als Piano-Ballade beginnt und später einen Höhepunkt mit Martins harmonischen Falsett-Gesang erreicht. Ein verstecktes Lied mit dem Titel Life Is for Living folgt kurz darauf.

Artwork

Das Cover von Parachutes zeigt die Fotografie eines sich drehenden Leuchtglobus, den die Band für £10 bei WHSmith gekauft und dann mit einer eigenen Kodak Kamera aufgenommen hatte. Er erschien auch in den Musikvideos der Songs Shiver und Don't Panic und begleitete die Band auch auf ihren Touren.[6]

Titelliste

  1. Don't Panic (Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin) – 2:17
  2. Shiver (Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin) – 4:59
  3. Spies (Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin) – 5:18
  4. Sparks (Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin) – 3:47
  5. Yellow (Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin) – 4:29
  6. Trouble (Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin) – 4:30
  7. Parachutes (Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin) – 0:46
  8. High Speed (Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin) – 4:14
  9. We Never Change (Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin) – 4:09
  10. Everything's Not Lost (Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin) – 5:28 (inklusive Hidden Track Life Is for Living, beginnt bei 5:39) = 7:15

Bonustitel (UK Tour Edition 2 CD)

  1. Sparks 3:47
  2. Careful Where You Stand 4:44
  3. Yellow – Acoustic From Jo Whiley Lunchtime Social 4:16 L
  4. See You Soon 2:56
  5. Yellow (Video)

Bonustitel (Japan)

  1. Careful Where You Stand (Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin) – 4:45
  2. For You (Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin) – 5:42

Bonustitel (Dänemark 2 CD Edition)

  1. Don't Panic 2:19
  2. Trouble (Live in Vega) 4:36
  3. Shiver (Live in Vega) 5:25
  4. Sparks (Live in Vega) 4:05

Bonustitel (Frankreich 2 CD Edition)

  1. For You (Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin) 5:41
  2. Careful Where You Stand (Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin)
  3. Help Is Round The Corner (Guy Berryman, Jonny Buckland, Will Champion, Chris Martin)

Bonustitel (Norwegen 2 CD Edition)

  1. Trouble (Live @ Rockefeller Music Hall) 4:35
  2. Shiver (Live @ Rockefeller Music Hall) 5:44
  3. Sparks (Live @ Rockefeller Music Hall) 3:54
  4. Yellow (Live @ Rockefeller Music Hall) 5:02
  5. Everything's Not Lost (Live @ Rockefeller Music Hall) 6:06

Die Titel entstammen der Trouble – Norwegian Live EP

Singleauskopplungen

Hauptartikel: Coldplay/Diskografie
Jahr Titel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, , Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2000 Shiver UK35
Silber
Silber

(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 6. März 2000
Verkäufe: + 200.000
Yellow DE—⁠a
Gold
Gold
DE
AT46⁠b
(2 Wo.)AT
CH16⁠c
(3 Wo.)CH
UK4
Fünffachplatin
×5
Fünffachplatin

(34 Wo.)UK
US48
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. Juni 2000
Verkäufe: + 8.950.000
Trouble CH76
(3 Wo.)CH
UK10
Gold
Gold

(12 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 26. Oktober 2000
Verkäufe: + 500.000
2001 Don’t Panic UK
Silber
Silber
UK
Erstveröffentlichung: 19. März 2001
Verkäufe: + 200.000
a 
Yellow konnte sich nicht in den offiziellen deutschen Singlecharts platzieren, erreichte jedoch Rang elf der Single-Trend-Charts (2. August 2024).[8]
b 
Yellow erreichte die österreichischen Charts erstmals im August 2023.
c 
Yellow erreichte die Schweizer Charts erstmals im September 2022 sowie die Höchstplatzierung im Juli 2023.

Shiver

Shiver wurde nur in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten veröffentlicht.

  1. Shiver
  2. For You
  3. Careful Where You Stand

Yellow

  1. Yellow
  2. Help Is Round the Corner
  3. No More Keeping My Feet on the Ground (Taken from the Safety EP)

Trouble

  1. Trouble
  2. Brothers and Sisters
  3. Shiver (From Jo Whiley's Lunchtime Social)

Don’t Panic

Don’t Panic erschien nur in einigen europäischen Ländern wie Holland, Frankreich und Norwegen.

  1. Don’t Panic
  2. You Only Live Twice (Live from Norway)

Acoustic

Diese EP kam nicht regulär in den Handel, sondern lag einer Ausgabe der britischen Zeitung The Independent bei.

  1. Sparks
  2. Careful Where You Stand
  3. Yellow (Acoustic Version) (From Jo Whiley's Lunchtime Social)
  4. See You Soon

Rezeption

Bestenlisten

Parachutes erreichte Platz 14 in Channel 4’s 100 besten Alben aller Zeiten. Im Jahr 2003 wurde das Album von den Lesern des Q-Magazines auf Rang 25 gewählt. Im Jahr 2006 schaffte es Parachutes, den 33. Platz in den NME’s 100 besten britischen Alben zu erobern. Dennoch sagte Sänger Chris Martin in einem Interview aus dem Jahr 2006: „Wir wissen, dass das schreckliche Musik ist und wir werden immer versuchen, darüber nachzudenken, was wir als Nächstes machen können.“[9]

Preise

Nominierungen

Kommerzieller Erfolg

Chartplatzierungen

Parachutes erreichte auf Anhieb die Spitze der britischen Albumcharts und hielt sich 33 Wochen in den Top 10.[10] In den US-amerikanischen Billboard 200 erreichte das Album Platz 51.[11]

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[12]54 (28 Wo.)28
 Österreich (Ö3)[1]41 (7 Wo.)7
 Schweiz (IFPI)[13]38 (40 Wo.)40
 Vereinigte Staaten (Billboard)[11]51 (78 Wo.)78
 Vereinigtes Königreich (OCC)[10]1 (193 Wo.)193
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (2000)Platzie­rung
 Vereinigtes Königreich (OCC)[14]8
ChartsJahres­charts (2001)Platzie­rung
 Vereinigtes Königreich (OCC)[15]29
ChartsJahres­charts (2002)Platzie­rung
 Vereinigtes Königreich (OCC)[16]88

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Argentinien (CAPIF) Platin60.000
 Australien (ARIA) 4× Platin280.000
 Belgien (BRMA) 2× Platin(100.000)
 Dänemark (IFPI) 4× Platin(80.000)
 Deutschland (BVMI) Gold(150.000)
 Europa (IFPI) 4× Platin4.000.000
 Frankreich (SNEP) 2× Gold(200.000)
 Island (IFPI)[17] Gold(6.000)
 Italien (FIMI) Platin(50.000)
 Kanada (MC) 2× Platin200.000
 Neuseeland (RMNZ) 4× Platin60.000
 Niederlande (NVPI) Platin(80.000)
 Norwegen (IFPI) Platin(50.000)
 Polen (ZPAV) Platin(20.000)
 Schweden (IFPI) Platin(80.000)
 Schweiz (IFPI) Gold(25.000)
 Spanien (Promusicae) Gold(50.000)
 Vereinigte Staaten (RIAA) 2× Platin2.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI)[18] 9× Platin(2.740.000)
Insgesamt 6× Gold
37× Platin
6.630.000

Hauptartikel: Coldplay/Auszeichnungen für Musikverkäufe

Einzelnachweise

  1. a b Chartplatzierung in Österreich. In: austriancharts.at. Abgerufen am 16. August 2024. 
  2. youtube.com, Interview mit NME bei Coldplays 2000 Tour.
  3. Ken Nelson on recording Parachutes
  4. Coldplay Parachutes (2000) (Memento vom 27. Mai 2016 im Internet Archive) 2walls.com, abgerufen am 4. April 2024 (englisch).
  5. Jon Buckland. Bernie's Coldplay Site, archiviert vom Original am 19. Februar 2007; abgerufen am 18. Dezember 2006: „We've been banned in China because of the song 'Spies'. Very strange.“ 
  6. Roach, Martin (2003). Coldplay: Nobody Said It Was Easy. Omnibus Press. ISBN 0-7119-9810-8.
  7. Chartquellen (Singles): DE AT CH UK US
  8. Single Trending Charts. In: mtv.de. GfK Entertainment, 2. August 2024, abgerufen am 3. August 2024. 
  9. Coldplay’s Martin lobbies for fair trade. In: eastbaytimes.com. 13. Juli 2006, abgerufen am 4. April 2024 (englisch). 
  10. a b Chartplatzierung in Großbritannien. In: officialcharts.com. Abgerufen am 16. August 2024 (englisch). 
  11. a b Chartplatzierung in den USA. In: billboard.com. Abgerufen am 16. August 2024 (englisch). 
  12. Chartplatzierung in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 16. August 2024. 
  13. Chartplatzierung in der Schweiz. In: hitparade.ch. Abgerufen am 16. August 2024. 
  14. Jahrescharts 2000 in Großbritannien. In: officialcharts.com. Abgerufen am 16. August 2024 (englisch). 
  15. Jahrescharts 2001 in Großbritannien. In: officialcharts.com. Abgerufen am 16. August 2024 (englisch). 
  16. Jahrescharts 2002 in Großbritannien. In: officialcharts.com. Abgerufen am 16. August 2024 (englisch). 
  17. Kvöddu klakann sáttir. In: mbl.is. 24. August 2001, abgerufen am 18. März 2022 (isländisch). 
  18. Rob Copsey: Coldplay's Parachutes: 20 incredible chart facts on the album's 20th anniversary. officialcharts.com, 13. Juli 2020, abgerufen am 2. Juni 2021 (englisch). 
Studioalben
Livealben
  • Live 2003
  • Live 2012
  • Ghost Stories Live 2014
  • Live in Buenos Aires
Kompilationen
  • The Singles 1999–2006
  • Limited Edition Tour Pack
EPs
  • Safety
  • The Blue Room
  • Trouble – Norwegian Live EP
  • Prospekt’s March
  • Kaleidoscope
Videoalben
  • Live 2003
  • Coldplay Live 2012
  • Ghost Stories – Live 2014
Singles
  • Brothers & Sisters
  • Shiver
  • Yellow
  • Trouble
  • Don’t Panic
  • In My Place
  • The Scientist
  • Clocks
  • God Put a Smile upon Your Face
  • Moses
  • 2000 Miles
  • Speed of Sound
  • Fix You
  • Talk
  • The Hardest Part
  • What if
  • White Shadows
  • Violet Hill
  • Viva la Vida
  • Lovers in Japan
  • Lost!
  • Lhuna
  • Life in Technicolor II
  • Strawberry Swing
  • Christmas Lights
  • Every Teardrop Is a Waterfall
  • Paradise
  • Charlie Brown
  • Princess of China
  • Up with the Birds/U.F.O.
  • Hurts Like Heaven
  • Up in Flames
  • Atlas
  • Magic
  • Midnight
  • A Sky Full of Stars
  • True Love
  • Ink
  • Miracles
  • Adventure of a Lifetime
  • Everglow
  • Hymn for the Weekend
  • Up & Up
  • Everglow
  • Something Just Like This
  • Hypnotised
  • Miracles (Someone Special)
  • Orphans
  • Arabesque
  • Everyday Life
  • Champion of the World
  • Higher Power
  • Let Somebody Go
  • My Universe
  • Feels Like I’m Falling in Love