Peter Barlow

Dieser Artikel befasst sich mit dem Mathematiker und Physiker Peter Barlow. Zum Bauingenieur siehe Peter William Barlow.
Peter Barlow

Peter Barlow (* 13. Oktober 1776 in Norwich; † 1. März 1862 in Kent) war ein britischer Mathematiker und Physiker.

Leben

Als Autor mathematischer Artikel für die Frauenzeitschrift The Ladies’ Diary, die von einem Mathematikprofessor an der Royal Military Academy in Woolwich, (London) herausgegeben wurde, erhielt Barlow 1801 auf dessen Empfehlung einen Lehrauftrag (assistant mathematical master) an diesem Institut. 1806 wurde er von der Royal Military Academy zum Professor der Mathematik ernannt (bis 1847).

1811 publizierte Peter Barlow sein erstes Buch über Zahlentheorie unter dem Titel Elementary Investigation of the Theory of Numbers. In den Jahren von 1823 bis 1833 arbeitete er viel in den Bereichen des Magnetismus und der Elektrizität. 1822 entwickelte er das nach ihm benannte Barlow-Rad, den ersten Unipolarmotor. Im Jahr 1825 wurde ihm die Copley-Medaille der Royal Society of London verliehen, deren Fellow er seit 1823 war.

1827 begann er mit optischen Versuchen, insbesondere konstruierte er Speziallinsen für astronomische Fernrohre. In Zusammenarbeit mit dem Optiker George Dollond arbeitete er an der Herstellung eines Achromaten mit flüssigen Linsen aus Schwefelkohlenstoff. Im Jahr 1833 erzeugte Barlow ein Linsenpaar aus Kron- und Flintglas für ein achromatisches Doubletobjektiv. Dabei setzte er testweise eine konkave Linse vor das Okular, um die Vergrößerung zu steigern. Diese nach ihm benannte Barlowlinse gehört heute zur üblichen Teleskopausrüstung.

1827 wurde er in die Königliche Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien, 1828 in die Académie des sciences und 1832 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Seit 1826 war er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg.[1] Er beschäftigte sich zu späterer Zeit zunehmend mit der Dampflokomotive. Seine Söhne Peter William Barlow und William Henry Barlow waren angesehene Ingenieure im 19. Jahrhundert. Ihm zu Ehren benannt ist Barlow Island, eine Insel im Archipel der Südlichen Shetlandinseln in der Antarktis.

Schriften

Essay on magnetic attractions, and on the laws of terrestrial and electro magnetism, 1824
  • Elementary Investigation of the Theory of Numbers. 1811.
  • New Mathematical and Philosophical Dictionary. 1814.
  • New Mathematical Tables 1814. (Barlow’s Tables)
  • Essay on the Strength and Stress of Timber and other Materials. 1817.
  • Essay on Magnetic Attractions. 1820.
    • Essay on magnetic attractions, and on the laws of terrestral and electro magnetism. Joseph Mawman, London 1824 (englisch, beic.it). 

Literatur

  • Barlow, Peter. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 3: Austria – Bisectrix. London 1910, S. 407 (englisch, Volltext [Wikisource]). 
  • Karl-Eugen Kurrer: The History of the Theory of Structures. Searching for Equilibrium. Ernst & Sohn, Berlin 2018, ISBN 978-3-433-03229-9, S. 85, 168, 229 332 und S. 967 (Biografie).
  • Eintrag zu Barlow; Peter (1776–1862); Mathematician im Archiv der Royal Society, London
  • Peter Barlow Eintrag bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien

Einzelnachweise

  1. Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724: Barlow, Peter. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 16. September 2019 (russisch). 
Normdaten (Person): GND: 117564109 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n86857875 | VIAF: 303883 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Barlow, Peter
KURZBESCHREIBUNG britischer Mathematiker und Physiker
GEBURTSDATUM 13. Oktober 1776
GEBURTSORT Norwich
STERBEDATUM 1. März 1862
STERBEORT Kent oder Woolwich