Toni Zimmerer

Toni Zimmerer (10. Juni 1877 in München – nach 1927, gebürtig Anton Zimmerer) war ein deutscher Opernsänger, Theater- und Filmschauspieler der Stummfilmzeit.

Leben

Seine Laufbahn begann 1893 in Zürich, dann kam er 1894 nach Pettau, 1895 nach Graz, 1898 nach Prag, 1899 nach Czernotiwtz, 1900 nach St. Gallen und 1901 nach Lübeck, wo er hauptsächlich Liebhaberrollen spielte. 1904/05 trat am Schauspielhaus Düsseldorf als Hamlet auf.[1]

Zimmerer und Goethe

Das wohl älteste erhaltene Tondokument einer Goetheschen Dichtung, die Ballade Der Totentanz, wurde von Zimmerer gesprochen und ist auf einer Edison-Walze erhalten geblieben. Dieses Gedicht erschien auf einer CD.[2]

„Sicherlich ist Zimmerer in Hinblick auf den Gebrauch quasi-sängerischer Stimmmittel kein prototypischer Sprecher. Er macht durchgehend Gebrauch von seiner Sprechstimme, die jedoch selbst schon ausgesprochen klangvoll und durchdringend (zuweilen etwas kehlig: „Nacht“ 0’24, „-bracht“ 0’29) ist. Mit ihr kann er alle Vokale sehr ausgeglichen artikulieren.“

Matthias Nöther: Als Bürger leben, als Halbgott sprechen[3]

Theaterauftritte

  • 1904/05: Hamlet, der Prinz von Dänemark (als Hamlet)

Filmografie

  • 1917: Unsühnbar
  • 1917: Ahasver, 3 Teile
  • 1917: Der feldgraue Groschen
  • 1918: Keimendes Leben, 2 Teile
  • 1919: Moral und Sinnlichkeit: Keimendes Leben 3. Teil
  • 1919: Mazeppa, der Volksheld der Ukraine
  • 1919: Prinz Kuckuck
  • 1919: Störtebeker
  • 1919: Morphium
  • 1919: Hungernde Millionäre
  • 1920: Uriel Acosta
  • 1920: Der Todfeind
  • 1920: Das Fest der schwarzen Tulpe
  • 1920: Der Schädel der Pharaonentochter
  • 1920: Das Frauenhaus von Brescia
  • 1921: Planetenschieber
  • 1921: Lady Godiva
  • 1921: Der Dämon von Kolno
  • 1921: Die Furcht vor dem Weibe
  • 1922: Die Tigerin
  • 1922: Marizza, genannt die Schmugglermadonna
  • 1922: Sie und die Drei
  • 1922: Monna Vanna
  • 1925: Bismarck, 1. Teil
  • 1927: Der alte Fritz. 1. Friede

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 1165 (Textarchiv – Internet Archive). 
  • Toni Zimmerer bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne
  • Toni Zimmerer bei filmportal.de
  • A. Zimmerer bei filmportal.de (doppelt und damit falsch geführt bei Filmportal.de)
  • Toni Zimmerer bei IMDbVorlage:IMDb/Wartung/Unnötige Verwendung von Parameter 2

Einzelnachweise

  1. Originals vom 14. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.duesseldorf.de (Kulturamt Landeshauptstadt Düsseldorf)
  2. Goethe für die Ohren auf zeit.de
  3. Matthias Nöther: Als Bürger leben, als Halbgott sprechen : Melodram, Deklamation und Sprechgesang im Wilhelminischen Reich. Böhlau, Köln 2008, ISBN 978-3-412-20097-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
Normdaten (Person): GND: 116994452 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 54914470 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Zimmerer, Toni
ALTERNATIVNAMEN Zimmerer, Anton (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Opernsänger, Theater- und Filmschauspieler der Stummfilmzeit
GEBURTSDATUM 10. Juni 1877
GEBURTSORT München
STERBEDATUM nach 1927