Wahlbezirk Steiermark 23

Wahlbezirk Steiermark 23
Land Österreich-Ungarn
Kronland Steiermark
Wahlkreisnummer 23
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Hartberg, Friedberg, Vorau, Pöllau
Anwesende Bevölkerung  47.449  (1910)
Umgangssprachen deutsch (100 %), slowenisch (0 %)
Wahlberechtigte 10.414  (1911)
Abgeordnete
  • Franz Hagenhofer (1907–1918)


Der Wahlbezirk Steiermark 23 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Steiermark. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 416 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Steiermark 23 umfasste folgende Gerichtsbezirke:[1]

  • Hartberg (ohne die Gemeinde Hartberg, siehe Wahlbezirk Steiermark 8)
  • Friedberg ohne die Gemeinde Friedberg, siehe Wahlbezirk Steiermark 8)
  • Vorau ohne die Gemeinde Vorau, siehe Wahlbezirk Steiermark 8)
  • Pöllau ohne die Gemeinde Pöllau, siehe Wahlbezirk Steiermark 8)

Bei der Reichsratswahl 1907 setzte sich der deutsch-konservative Politiker Franz Hagenhofer im ersten Wahlgang durch. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte Franz Hagenhofer sein Mandat erfolgreich verteidigen.

Wahlergebnisse

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Hagenhofer im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Franz Hagenhofer deutsch-konservativer Kandidat 7400 94,3 %
Josef Schwarz Deutscher Agrarier/Christlicher Bauernbund 283 3,6 %
Sozialdemokratische Arbeiterpartei 101 1,3 %
Sonstige Parteien 63 0,8 %
Wahlberechtigte: 10205, Ungültige/Leere Stimmen: 65, Wahlbeteiligung: 77,5 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[3] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Hagenhofer im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Franz Hagenhofer Christlichsoziale Partei 4803 77,4 %
Heinrich Pokorny Christlichsoziale Partei 1244 20,0 %
Josef Supper Sozialdemokratische Arbeiterpartei 120 1,9 %
Sonstige Parteien 41 0,7 %
Wahlberechtigte: 10414, Ungültige/Leere Stimmen: 65, Wahlbeteiligung: 60,2 %

Literatur

  • Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1907. In: Österreichische Statistik. LXXXIV. Band, 2. Heft, Wien 1908 (Herausgegeben von der k. k. Statistischen Zentralkommission), S. I. 17
  • Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1911. In: Österreichische Statistik. Neue Folge. 7. Band, 1. Heft, Wien 1912 (Herausgegeben von der k. k. Statistischen Zentralkommission), S. 42

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Arbeiterwille. Sozialdemokratisches Organ der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes der Alpenländer / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark und Kärnten / Arbeiterwille. Organ des arbeitenden Volkes für Steiermark, Kärnten (und Krain) Neue Zeit. Organ der Sozialistischen Partei Steiermarks, 15. Mai 1907, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/awi
  3. Artikel in: Wiener Zeitung, 14. Juni 1911, S. 22 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz

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